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Herbert Reinhart hat
diesen Beitrag hinzugefügt 2002-09-09 um 09:32:37
9.
Und Glaube ist vom Wort Gottes nicht zu trennen, denn Jesus
selbst ist das Wort (Joh. 1). Glauben Sie nicht mir, glauben Sie
dem Wort Gottes: Jesus allein ist der WEG, die WAHRHEIT und das
LEBEN (Joh. 14,6). Wenn Sie auch meinen, daß der Papst nie
das Wort Gottes verändert hat und das mitgeschickte
pdf-Dokument falsch ist, noch ein paar Stichwörter zum
Nachdenken! Wer hat das Fegefeuer eingeführt? Ist dies mit
den Ausführungen der Offenbarung deckungsgleich? Enthalten
die Apokryphen nicht schwere historische und geographische
Fehler? Wieso soll man für Tote beten? ANTWORT PADRE
ALEX: Wie ich Ihnen bereits unter Punkt 1. (im
nachfolgenden Gästebuch
Nr. 4) geschrieben habe: die katholische Kirche trennt den
Glauben nicht vom Wort Gottes, ganz im Gegenteil. Ihr ist das
Wort Gottes in Fülle anvertraut, und sie sieht sich
verpflichtet, dieses in höchster Treue durch die
zeitgeistigen Zeiten zu tragen. Als Katholiken glauben wir alles,
was im geschriebenen oder überlieferten Wort Gottes
enthalten ist und was die Kirche als von Gott geoffenbarte
Wahrheit zu glauben vorlegt. Eine wunderbare Zusammenfassung gibt
das Credo
des Gottesvolkes. Was das Fegefeuer betrifft, so spricht die
Überlieferung der Kirche von einem solchen Läuterungsfeuer
im Anschluß an Schrifttexte wie z. B. 1 Kor 3,15 oder 1
Petr 1,7. Gregor der Große sagt: "Man muß
glauben, daß es vor dem Gericht für gewisse leichte
Sünden noch ein Reinigungsfeuer gibt, weil die ewige
Wahrheit sagt, daß , wenn jemand wider den Heiligen Geist
lästert, ihm 'weder in dieser noch in der zukünftigen
Welt' vergeben wird (Mt 12,32). Aus diesem Ausspruch geht hervor,
daß einige Sünden in dieser, andere in jener Welt
nachgelassen werden können" (dial 4,39). Diese Lehre
stützt sich auch auf die Praxis, für die Verstorbenen
zu beten, von der schon die Heilige Schrift spricht: "Darum
veranstaltete [Judas der Makkabäer] das Sühnopfer für
die Verstorbenen, damit sie von der Sünde befreit werden"
(2 Makk 12,45). Schon seit frühester Zeit hat die Kirche das
Andenken an die Verstorbenen in Ehren gehalten und für sie
Fürbitten und insbesondere das Heilige Meßopfer
dargebracht, damit sie geläutert werden und zur beseligenden
Gottesschau gelangen können. Die Kirche empfiehlt auch
Almosen, Ablässe und Bußwerke zugunsten der Seelen der
Verstorbenen, hier geht es um eine hohe Form der Solidarität.
- Was meinen Sie mit Apokryphen aus Ihrer Sicht, und was sind für
Sie nachgewiesene historische oder geographische Fehler? Die
apostolische Überlieferung ließ die Kirche Christi
unterscheiden, welche Schriften in das Verzeichnis der heiligen
Bücher aufgenommen werden wollten. Nur der vollständige
Kanon der 46 alttestamentlichen und 27 neutestamentlichen
Schriften bietet die Heilige Schrift in ihrer Gesamtheit. Und
noch eines: selbst wenn aus heutiger hypothetischer Forschung ein
sog. historischer oder geographischer "Fehler"
auftauchen würde, änderte sich gar nichts an der
wörtlichen Inspiration der Heiligen Schrift, die jedoch im
Hinblick auf die Aussageabsicht der vom Heiligen Geist
inspirierten Schriftautoren, auf den Inhalt und die Einheit der
ganzen Heiligen Schrift im Sinne der lebendigen Überlieferung
der Gesamtkirche und unter Beachtung der Analogie des Glaubens
sowie des mehrfachen Schriftsinnes auszulegen ist. Die Gattung
ist daher nicht unwesentlich. Gott selbst verbürgt, daß
die Schriften die Heilswahrheit irrtumsfrei lehren.
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Herbert Reinhart hat
diesen Beitrag hinzugefügt 2002-09-09 um 02:29:43
10.
Wer führte Maria Himmelfahrt ein, wieso und wann vor allem?
etc. Ich wünsche Ihnen Gottes reichlichen Segen Herbert
Reinhart ANTWORT PADRE ALEX: Nun also noch zur
letzten offenbar kritisch gemeinten Frage. In einer Predigt
gehe ich kurz auf das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel
ein. Dort finden Sie die theologischen Gründe, warum die
heilige Jugnfrau durch ihre Aufnahme einzigartig teilhat an der
Auferstehung ihres göttlichen Sohnes, dies ist eine
Vorwegnahme der Auferstehung der anderen Christen. Maria wurde
also als von jedem Makel der Erbsünde unversehrt bewahrt
nach Vollendung des irdischen Lebenslaufes mit Leib und Seele in
die himmlische Herrlichkeit aufgenommen und als Königin des
Alls vom Herrn erhöht, um vollkommener ihrem Sohn
gleichgestaltet zu sein, dem Sieger über Sünde und Tod.
Wir können sagen, daß sich diese Glaubenswahrheit aus
dem Gesamt der anderen in der Heiligen Schrift hervorragenden
Anhaltspunkte findenden marianischen Dogmen ergeben muß,
ganz gemäß des in diesem Punkte frühzeitig
erkennbaren übernatürlichen Glaubenssinnes des Volkes
Gottes. Es war angemessen, daß Maria als von der Erbsünde
nicht befleckte Mutter Gottes und unter dem Kreuz Ausharrende als
erste schon vor der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus das
Fest der Auferstehung persönlich feiern durfte. Sie werden
daher niemals eine Reliquie des Leibes Marias auf Erden finden
können. Wir freuen uns mit ihr österlich an jedem 15.
August. Von einem Tag der Gottesmutter am 15. August ist bereits
im armenischen Lektionar von Jerusalem (5. Jh.) die Rede. Der Tag
wurde als natale im Sinne des Märtyrergedenkens begangen.
Man feierte den Heimgang der Gottesmutter zugleich als ihren
Geburtstag zum ewigen Leben. Das Fest Assumptio Mariae, in den
östlichen Teilkirchen auch "Fest der Entschlafung der
Gottesmutter" genannt, war in Byzanz bald nach dem Konzil
von Ephesus (431), bei dem der Titel Gottesmutter gegen alle
Irrlehre verteidigt wurde, aufgekommen. In Rom feierte man den
Heimgang Mariens, Natale Sanctae Mariae genannt, seit Mitte des
7. Jahrhunderts, und schon in den liturgischen Texten des achten
und neunten Jahrhunderts ist der Glaube an die leibliche Aufnahme
Mariens in den Himmel bezeugt. Dies ist aber von der Offenbarung
Gottes her kein neuer Glaubenssatz, sondern vielmehr erkennt die
Gesamtkirche immer tiefer, was schon immer Bestandteil des
Glaubensgutes gewesen ist (vgl. das Wirken des Heiligen Geistes
in Joh 16,13). - So wünsche auch ich Ihnen Gottes reichen
Segen, daß Sie immer mehr die Fülle der Offenbarung
Gottes entdecken und den Sinn des von Gott gewollten "dynamischen
Dreigespanns" Bibel, Apostolische Überlieferung und
Lehramt des Papstes und der mit ihm verbundenen Bischöfe
erkennen mögen. Herzliche Grüße von Padre Alex
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Justitia hat diesen
Beitrag hinzugefügt 2002-09-07 um 18:01:34
1)
Leben schützen: ist jedes Leben gleich viel wert? Ist das
Leben gleichgeschlechtlich empfindender Jugendlicher weniger
wert, also "minderwertig"? Wenn ja, dann werden Ihnen
Selbstmorde betroffener Jugendlicher, die suchend allein gelassen
werden ("es ist nicht gut, allein zu sein") vermutlich
kein Kopfzerbrechen bereiten. Wenn nein, dann sollten diese
Jugendlichen die erforderliche Information, Beratung und
Unterstützung bekommen, um ihren eigenen Weg gehen zu können
("jedem das Seine"), auch wenn manche von uns diesen
Weg nicht verstehen mögen ("die Wege des Herrn sind
unergründlich"). ANTWORT PADRE ALEX: Hallo
Justitia! Das Leben jedes - andere nicht lebensgefährlich
angreifenden - Menschen ist gleich viel wert, unabhängig von
Rasse, Religion und Hobby, unabhängig von persönlicher
Krankheit und Sünde. Darüber kann es keinen Zweifel
geben. Jeder Mord und jeder Selbstmord ist ein Mord/Selbstmord zu
viel. Wer hat etwas gegen Information und Beratung (die Frage ist
nur: wer macht sie am besten)? Bei der Diskussion um die
Broschüre geht es jedoch um eine kollektive
Aufklärungsbroschüre offenbar für 12- bis
16jährige. Und da kann es nicht sein, daß homosexuelle
Tendenzen auf einmal gleichwertig neben dem konstitutiven
Ein-Fleisch-Werden von Mann und Frau zu stehen kommen. Wiederum:
es fehlt die vollständige Aufklärung in der
Jugendsexbroschüre des Sozialministeriums. Es gibt auch
homosexuell empfindende Jugendliche, die gar nicht diesen Weg
weitergehen wollen, die eine Heilung suchen bzw. Einübung in
die Berufung aller Menschen zu Keuschheit anstreben. Und da ist
es ganz schlecht, wenn sie von lobbymäßigen
Homosexuellenorganisationen womöglich in einer kurzen
Verirrungsphase auch noch "bestätigt" werden
könnten. Es geht hier darum, daß es nicht sein kann,
allen Jugendlichen eine homosexuelle Propaganda zuzumuten, als ob
Schwul- und Lesbischsein jemals die Würde einer auf die Ehe
ausgerichteten Mann-Frau-Beziehung bekommen könnte. Es ist
mittlerweile schon ein alter Hut, allen Kritikern der
Anti-Diskriminierungs- und Normalitätsideologie mit dem
Hinweis auf das Wohl homosexuell empfindender Jugendlicher ihre
Meinungsäußerung verbieten zu wollen. Dies ist
undemokratisch; es ist daher undemokratisches Verhalten, über
die Köpfe der Eltern hinweg den Jugendlichen einfach
kollektiv einzureden, auch homosexuell-perverses Sexualverhalten
sei ohne Problem, wenn die Beteiligten freiwillig einverstanden
seien.
2) Leben schützen: Das Ziel, die
Zahl der Abtreibungen gegen Null zu reduzieren, verdient ebenso
Respekt wie das Ziel die Zahl der Verkehrstoten zu reduzieren. In
der Realität wird beides vermutlich niemals ganz gelingen.
Aber Erfolge sind auf beiden Gebieten dennoch möglich. Wer
Skandinavien oder die Benelux-Staaten mit US-Bundesstaaten
vergleicht, kommt zu interessanten Ergebnissen: sowohl die Zahl
der Abtreibungen wie auch die Zahl der ungewollten
Schwangerschaften bei Jugendlichen ist in vielen
USA-Bundesstaaten (obwohl in etlichen davon Abtreibungen nur
unter ganz besonderen Umständen möglich sind) 3- bis
7mal so hoch wie in Schweden oder in den Niederlanden. Weniger
Jugendschwangerschaften bedeutet aber auch weniger Abtreibungen!
Während in den genannten europäischen Staaten die
Jugendlichen sehr gut über Schwangerschaft und
Geschlechtskrankheiten aufgeklärt sind, wird vielen
US-Jugendlichen dieses Wissen über die gesamte Schulzeit
vorenthalten. Im Sinne eines konsequenten Lebensschutzes wäre
es daher ein Gebot der Stunde, für rechtzeitige und
umfassende Aufklärung der Jugendlichen einzutreten. Mit
folgenden positiven Effekten: (a) Senkung der Anzahl ungewollter
Schwangerschaften im Teenager-Alter, (b) somit weniger
Abtreibungswünsche und folglich (c) auch weniger
tatsächliche Abtreibungen. Oder wollen Sie doch lieber mehr
Abtreibungen?
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Padre Alex hat diesen
Beitrag hinzugefügt 2002-09-07 um 17:56:40
ANTWORT
PADRE ALEX: Der Vergleich ist unzulässig: bei
Abtreibungen geht es um bewußte Ermordung ungeschützten
nicht angreifenden, also vollkommen unschuldigen Menschenlebens,
die durch jegliches Strafrecht verfolgt werden müßten,
weil es nicht sein kann, daß entgegen dem
Gleichheitsgrundsatz die Ermordung bestimmten unschuldigen
menschlichen Lebens nur wegen noch nicht erreichten Alters
einfach nicht verfolgt wird, die betrifft insbesondere die Ärzte.
Bei Verkehrsunfällen liegt ist die objektive Beurteilung
wesentlich schwieriger, es können auch alle Beteiligten
objektiv unschuldig sein, während dies beim Abtreibungsmord
nicht möglich ist (sehr wohl kann aber z. B. ein junges
Mädchen subjektiv irren). Ihre angegebenen Statistiken
bezweifle ich in jeder Hinsicht, weil die Entwicklung der letzten
Jahrzehnte genau das Gegenteil zeigt: die vermehrt
intimitätszerstörende und Verhütungspropaganda
machende Sexualerziehung hat offenbar zu mehr Sexualkontakten und
so zu mehr "Unfällen" geführt, wodurch mehr
Schwangerschaften zustandekommen. Ihre Logik ist daher nicht
nachvollziehbar, nebstbei sei erwähnt: mit Statistiken kann
man praktisch alles rechtfertigen und widerlegen, sie sind keine
ausreichende Basis für Ihre Erklärung und Ihre
Schlüsse. Auch die alternative Frage ist zurückzuweisen.
Statt polemische Fragen einzuwerfen sollten wir sachlich bleiben.
Und da erkennen wir, daß die ersten und vollberechtigten
Sexualerzieher die Eltern sind, da hat sich der Staat
grundsätzlich nicht einzumischen. Im übrigen ist darauf
zu drängen, daß der von Bischöfen und Psychologen
sehr eindeutig kritisierten Broschüre alle fehlenden
Informationen hinzugegeben werden: Bilder des Abtreibungsmordes,
frühabtreibende Wirkung vieler "Verhütungsmittel",
umfassende Information über Keuschheit, Kinder und Familie.
Im übrigen haben Sie bei Ihrer Argumentation noch etwas
Wichtiges vergessen. Selbst wenn es so wäre, wie Sie
schreiben, so kann davon ausgegangen werden, daß dabei
viele Verhütungsmittel im Spiel sind, die mindestens als
"Notfallbremse" bereits bestehendes menschliches Leben
kläglich verhungern lassen (herkömmliche Spirale, aber
auch die Normalpille gemäß Beipackzettel, in gar nicht
wenigen Fällen). Dieser noch verstecktere Mord unschuldigen
menschlichen Lebens wird heute besonders gerne verschwiegen und
nur bei Rückfrage schönfärberisch als
"Intrazeption" abgetan (womit immerhin zugegeben wird,
daß es nicht mehr um reine Kontrazeption handelt). Die
Dinge sind also nicht so einfach, wie Du Dir das gedacht hast.
Lebensschutz heißt klares Erwähnen der Keuschheit als
wahrer menschlicher Tugend fürs zeitliche und vor allem
ewige Glück, von dem die Broschüre aber leider ganz
weit weg führt. Das jedoch ist niemals Aufgabe des Staates.
ABSCHLIESSEND GANZ WICHTIG: DER ZWECK HEILIGT NICHT DIE
MITTEL!
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Justitia hat diesen
Beitrag hinzugefügt 2002-09-07 um 17:47:45
3)
Leben schützen: Ebenso wäre es ein Gebot der Stunde,
für den Fall des Geschlechtsverkehrs die Verwendung von
Kondomen zu empfehlen. Warum? Das Kondom schützt Leben, (a)
weil es im Gegensatz zu anderen Verhütungsmitteln kein Leben
töten kann, da es bei korrekter Anwendung zu keiner
Verschmelzung von Ei- und Samenzelle kommt; (b) weil es das
einzige Verhütungsmittel ist, das bei korrekter Anwendung
sehr zuverlässigen Schutz nicht nur vor Schwangerschaften,
sondern vor allem vor Geschlechtskrankheiten bietet und somit (c)
auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz des Lebens und der
Gesundheit unserer Jugend ist. Denn Schutz brauchen nicht nur
jene, die tatsächlich bis zur Ehe enthaltsam leben, sondern
auch die große Mehrzahl der Jugendlichen, die das für
manche offenbar "Undenkbare" wagen, nämlich
vorehelichen Sex. Oder sollen diese nicht geschützt werden
dürfen? ANTWORT PADRE ALEX: Warum soll etwas
ein "Gebot der Stunde" sein, was Gott von Anbeginn nie
vorgesehen hat und aufgrund der Tatsache, daß sich das
Grundwesen von Mann und Frau als Geschlechtswesen nicht ändert,
auch nie vorsehen wird? Der Geschlechtsverkehr dient ja ganz klar
mehreren Werten, die nicht willkürlich auseinandergerissen
werden dürfen: unbeeinflußte Offenheit für den
wunderbaren Kindesnachwuchs und Bestätigung der bereits bis
zum Tod öffentlich und vertraglich bezeugten ehelichen
Liebe. Das Kondom jedoch macht den ehelichen Geschlechtsverkehr
zur schweren Sünde, weil der Mensch sich anmaßt, etwas
wegzukürzen, nämlich die potentielle dritte menschliche
Person, die aber konstitutiv und potentiell immer da ist und
erwartet werden kann und soll. Die Kirche verbietet keinen
einzigen Schutz, nur es ist nicht ihre Aufgabe, Sündern auch
noch mühsam mitzuteilen, wie sie am geschicktesten sündigen.
Sondern es ist vielmehr ihr Auftrag, aufzuzeigen, wie sehr der
Weg der keuschen Selbstbeherrschung dem Wesen des Menschen im
Sinne wahrer Selbst-Verwirklichung tatsächlich entspricht.
Wer sexuell verkehrt, bringt zum Ausdruck, daß er sich reif
findet, reif für Kinder, reif für die Ehe. Damit ist
klar, daß diese Reife auch verbunden sein müßte
mit der Fähigkeit, sich über sündhafte Handlungen
und ihre Folgen zu informieren und Bescheid zu wissen. Dies kann
in keinem Falle Aufgabe der Kirche sein, vielmehr ist es Aufgabe
der Eltern als naturrechtlichen Ersterziehern und Stellvertretern
Gottes auf jede Detailfrage einzugehen. Die Kirche hat nicht nur
im Sinne der christlichen Mehrheitsbevölkerung Österreichs,
sondern im Sinne des Seelenheiles aller Jugendlichen die Pflicht,
eine solche Broschüre mit ihren massiven Defiziten zu
korrigieren. Nicht Anleitung zum verantwortungslosen Spaß
kann Richtschnur einer kollektiv-staatlichen Sexualerziehung
sein, sondern Anleitung zur schönen und wahren Liebe, der
Hinweis auf die wunderbaren Möglichkeiten menschlicher
Selbstbeherrschung, weil der Mensch ohne Erwähnung dieser
Möglichkeiten im Sinne der Broschüre als wunderbare
Komposition von Leib und Seele in seinem Menschsein verkürzt
wird, eben ent-wertet und sittlich nicht herausgefordert.
Offenbar wird immer wieder gerne verschwiegen, wie hoch die
"Unfallquote" bei den angegebenen Kondomen ist, sei
jemand noch so gut instruiert. Es ist verantwortungslos, den
Eindruck zu vermitteln, daß Kondome eine "Schutzgarantie"
hätten.
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Justitia hat diesen
Beitrag hinzugefügt 2002-09-07 um 16:41:38
4)
Leben schützen: Der Staat hat die Aufgabe, nicht nur manche,
sondern möglichst viele Jugendliche möglichst gut zu
schützen. Und nachdem die angestrebten Ziele (Vermeidung der
Abtreibungen, Vermeidung ungewollter Jugendschwangerschaften,
Vermeidung der Übertragung von Geschlechtskrankheiten,
Vermeidung von sexuellem Mißbrauch) für die große
Mehrheit der Jugendlichen offenbar am besten durch umfassende
Information und Aufklärung erreicht werden, geht das Jugend-
und Gesundheitsministerium zu Recht jenen Weg, der am meisten
Erfolg verspricht, diese Ziele so gut wie möglich zu
erreichen. Oder streben Sie etwa diese Ziele nicht an? ANTWORT
PADRE ALEX: Immer nur: der Staat!? Wie lange dauert es
eigentlich, bis auch die letzten Kollektivisten erkennen, daß
vor jeglichem Staatswesen immer noch die ursprünglichste
Gemeinschaft kommt, und das ist die Familie, und daß auf
Basis dieser klaren naturrechtlichen Erkenntnis auch der Staat
nur subsidiär einspringen darf, wo die kleineren
Gemeinschaften versagen. Im konkreten Fall dürfte die leider
mißlungene Broschüre nur an Eltern ausgegeben werden,
die darum ausdrücklich ersuchen. Vorher sollten jedoch die
erheblichen Informationsdefizite der Jugendsexbroschüre
behoben werden, aber dazu sind die Verantwortlichen zur Stunde
offenbar noch nicht ganz bereit. Leider wird durch die
hedonistische Grundhaltung der Broschüre eben diesen vier
von Dir genannten Zielbereichen nicht entsprochen. Da die
Broschüre den Abtreibungsmord zu einer harmlosen und
angeblich komplikationslosen Minutenaktion praktisch ohne weitere
Folgen ansieht, fehlt die wesentliche Abtreibungsaufklärung,
das ist Wahnsinn! Da die Broschüre keine tragenden ethischen
Prinzipien kennen möchte, sondern vielmehr als Anregung zu
ärgsten Sünden verstanden werden kann im Sinne des
Mottos "Hauptsache, es macht Spaß!", sind
vermehrte Sexualkontakte zu erwarten und auf Basis dauernder
"Unfälle" (da hilft die beste Aufklärung gar
nichts, weil eben z. B. Kondome viel häufiger reißen
als zugegeben) auch mehr Jugendschwangerschaften mit dem klaren
Recht des Kindes, auch geboren zu werden. Ebenso ist auf Basis
der Broschüre mit der verstärkten Übertragung von
Geschlechtskrankheiten zu rechnen, weil eben das Faktum, daß
selbst Kondome niemals einen 100%igen Schutz bieten, nur verdeckt
zugegeben wird und die mögliche keusche Selbstbeherrschung
überhaupt verschwiegen wird, als einziger 100%iger Schutz
vor einem Eheschluß inklusive AIDS-Test. Außerdem
wird homosexuell-perverses Handeln einfachhin mit normaler
geschlechtlicher Begegnung von Mann und Frau gleichgestellt,
womit die Gefahr erhöhten sexuellem Mißbrauch in jede
Richtung seitens der Broschüre leider nicht ausreichend
abgewehrt erscheint. Schade um das gute Steuergeld ...
5)
Leben gefährden: Man kann das Automobil oder das Autofahren
in seiner Gesamtheit als menschenlebengefährdend ablehnen.
Man kann daher auch Sicherheitsgurte im Auto ablehnen, man kann
"Don't drink and drive"-Kampagnen ablehnen, man kann
auch Fahrtechniktrainings ablehnen, wenn man das Autofahren als
solches schon als schwer sündhaft ansieht. Ob es deshalb von
heute auf morgen keine Verkehrsunfälle mehr gibt oder
überhaupt keinen Autoverkehr, wage ich zu bezweifeln. Ob
nicht eher die genannten Maßnahmen mehr zur Zielerreichung
beitragen, darüber sollte nachgedacht werden dürfen.
Desgleichen kann man auch voreheliche sexuelle Aktivitäten
klar ablehnen. Man kann Aufklärung, Beratung, den Zugang zu
Information und jegliche Verhütungsmittel ablehnen. Man kann
auch das bloße Diskutieren über Sexualität mit
Jugendlichen ablehnen. Ob damit jedoch Abtreibungen vermieden
werden, ob damit sexuellem Missbrauch vorgebeugt wird und ob
damit Leben und Gesundheit der Jugendlichen geschützt
werden, wage ich ebenfalls sehr ernsthaft zu bezweifeln. Sie
nicht auch?
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Padre
Alex - Gastgeber hat diesen Beitrag hinzugefügt
2002-09-07 um 16:13:39
ANTWORT PADRE ALEX: Tja,
Justitia, da verwechselst Du nicht nur Äpfel mit Birnen,
sondern noch viel mehr. Warum sollte Autofahren als solches
schwer sündhaft sein? Wenn es einem sinnvollen Zweck dient
und im richtigen Maß eingesetzt wird, ist nichts dagegen zu
sagen. Die Probleme beginnen hier bei der Maßlosigkeit, bei
der Verletzung der Kardinaltugend des gesunden Maßes. Und
schwere Sünde wäre überhaupt erst bei Gefährdung
anderer Verkehrsteilnehmer oder bei gravierendem unökologischen
Verhalten gegeben. Ganz anders liegt die Sache bei
"vorehelichen sexuellen Aktivitäten". Diese
stellen objektiv und ausnahmslos immer schwere Sünde dar
(subjektiv sind natürlich Irrtümer in der
Gewissensbildung möglich). Sie fallen unter die größere
Kategorie "Geschlechtsverkehr". Und dieser ist mit dem
Autofahren überhaupt nicht vergleichbar. Beim
Geschlechtsverkehr geht es um eine hohe personale Berufung von
Mann und Frau, die sich nach Schließung eines gültigen
Ehebundes zur liebevollen Bestätigung und zur Ermöglichung
eines Kindernachwuchses zu einem Fleische vereinigen. Dies ist in
der Natur des Menschen vorgezeichnet, was aber zu keiner
Geschlechtsverkehr-Pflicht führen kann, ausgenommen eben in
dieser gültigen Naturehe. Bei Nichtvorliegen der im selben
Naturgesetz vorgezeichneten Zwecke der Sexualität im engeren
Sinne wird die Aktuierung des Lebensweitergabetriebes zur
schweren Sünde, zum Verstoß gegen die
Schöpfungsordnung. Und dann scheinst Du noch einem
schweren Mißverständnis anheimgefallen zu sein. Wer
bitte lehnt in der Kirche Aufklärung, Beratung, den Zugang
zu Informationen und die ganz persönliche Diskussion über
Sexualität (es gibt den Menschen nur als Mann und Frau!) ab?
Niemand, meine Homepage
beweist das Gegenteil. Nur eines: die katholische Kirche hat
nicht den Auftrag, auch noch zu erklären, wie man am
geschicktesten schwer sündigt. Sie hat den Auftrag, bei
voller Aufklärung und Information im Sinne des gesunden
katholischen Weges zwischen den abzulehnenden Extremen Prüderie
und Schamlosigkeit den Weg des menschlichen Naturgesetzes
aufzuzeigen: Erlernen der sexuellen Selbstbeherrschung durch
ausgeglichenes Leben, Sublimation und intensives Glaubensleben.
Diesen sichersten Weg zum Schutze vor Enttäuschungen und
schwersten Krankheiten predigt die Kirche seit jeher, und nur
dieser Weg der Verantwortung ist es, der nicht nur die Seelen der
Menschen für das ewige Leben rettet, sondern auch das wahre
Glück bereits auf Erden tiefer erkennen läßt. Abtreibungen
werden nur mit voller Aufklärung vermieden, die eben von den
Broschürenherstellern verweigert wird, und damit wird in der
wichtigsten Frage geschwiegen, das ist der Wahnsinn des
"Wertneutralismus": wo bleibt die Information über
die schrecklichen Abtreibungsmord-Methoden aus dem Film "Der
stumme Schrei!", wodurch klar wird, daß hier
unschuldigstes wehrloses Menschenleben umgebracht wird. Aber die
Broschüre will das Menschenrecht auf Geburt nicht erwähnen,
was nun sogar zu den ersten Strafanzeigen geführt hat, wie
man z. B. bei news.stjosef.at
nachlesen kann. Im übrigen müssen die Eltern bzw.
Erziehungsberechtigten von vornherein im Sinne des klar
erkennbaren Naturrechtes als primäre Sexualerzieher ihrer
Kinder anerkannt sein, alle anderen dürfen nur im Rahmen der
Delegation seitens der Eltern tätig werden, und zwar so, daß
die Eltern ständig diese Delegation an Lehrer und andere
zurücknehmen können. Neuerlich: es geht hier wieder um
Menschenrechte. Die Broschüre hätte sich daher
beschränken müssen auf Notwehrmöglichkeiten gegen
sexuellen Mißbrauch, dann hätte sich kein Mensch
aufgeregt, aber jetzt stehen wir vor einer den Menschen zu einem
Fun-Wesen entwertenden Schrift.
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